SG Lapautal

Chronik


  CHRONIK

Um die Jahrhundertwende, in der sogenannten "guten alten Zeit", war es weithin verpönt, dem heute so beliebten Fußballsport zu huldigen.
Unter dem Motto des Turnvater Jahn -frisch, fromm, fröhlich, frei- bildeten sich Gruppen, die ausschließlich dem Turnen zugetan waren.

Auch in Bahrdorf schlossen sich 1898 junge Männer zu einer Turngruppe zusammen,um diesen edlen Sport auszuüben.

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 Über das Gründungsjahr des TSV gibt es leider keine schriftlichen Unterlagen mehr. Lediglich unsere alte Vereins-fahne liefert den Beweis der Gründung.

Geturnt wurde in den Anfangsjahren im Festsaal des Bahrdorfer Schützenvereins.

Karl Wellmann, Otto Hopert, Otto Knopp, Wilhelm und Erich Knigge, Oskar Klinger, um nur einige zu nennen, galten zur damaligen Zeit als exzellente Geräteturner, die auch an überregionalen Wettkämpfen teilgenommen haben.

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Der 1. Weltkrieg brachte zwangsläufig eine Unterbrechung im Turnbetrieb des Vereins.
Schon bald nach Kriegsende versammelten sich wieder Jugendliche zum regelmäßigen Geräteturnen.

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1922 fanden sich elf junge Männer zusammen, die sich für den aufstrebenden Fußballsport interessierten und die bereit waren, dem runden Lederball nachzujagen.Diese " Elf " gründeten 1923 den FC Eintracht Bahrdorf. Die Spielkleidung war blau/gelb längsgestreift und sah der von Eintracht Braunschweig sehr ähnlich.

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Vor dem Spiel FC Eintracht Bahrdorf - Weferlinger Sportverein
(Bahrdorfer Spieler in den gestreiften Trikots)

                                        Bahrdorfer Fußballspieler 1923

Karl Richter,
Kurt Büssing,
MartinBauermeister Otto Grope,
Otto Holste,
Erich Prein,
Josef Klein,
Martin Schäfer,
Dr. Otto Fricke und Karl Lippelt

 Als Gründer unserer Fußballabteilung sind folgende Männer bekannt: Martin Schäfer, Karl Lippelt, Dr. Otto Fricke, Ewald Lauermann, Erich Prein, Willi Könnecke, Otto Grope, Karl Richter, Otto Holste, Martin Bauermeister, Willi Wehke und Kurt Büssing.
Einige der vorstehenden Namen sind auch heute noch ein Begriff in Bahrdorf.

Als Sportplatz diente damals ein großes Stück Brachland am Mackendorfer Wald in Richtung Blanken, etwa 2 km vom Ort entfernt. Die ersten Freundschaftsspiele fanden gegen Weferlingen und Oebisfelde statt. Unsere Fußballer erregten damals schon beträchtliches Aufsehen. Wenn sie in ihren Trikots durch das Dorf gingen, fragten die alten Leute oft besorgt: "Wat sind denn dat for wecke?" Der Anfang im Fußball aber war gemacht und immer mehr Jugendliche schlossen sich dem Verein an.

Die ständige Aufwärtsentwicklung des TSV wurde durch die politische Situation ab 1933 unterbrochen. Die HJ erfaßte alle Jugendlichen und damit auch unseren sportlichen Nachwuchs. Talentierte Fußballer und Geräteturner traten in Auswahlmannschaften um die Jungbann- und Gaumeisterschaften an.

 Im Jahr 1946 erlaubte die Militärregierung den Sportvereinen, sich wieder aktiv zu betätigen. An alten Traditionen anknüpfend, wurde der Verein unter dem Namen TSV Bahrdorf neu ins Leben gerufen.

Unter der Führung des 1. Vorsitzenden Otto Hopert bildete sich ein neuer Vorstand, dem Fräulein Gisela Schmidt, Erwin Raschpichler, Max Schwerdtfeger, Walter Giebel und Richard Bicknäse angehörten.

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Im Laufe der Zeit entstanden im Verein immer neue Sparten, nicht nur sportlicher, sondern auch kultureller Art. Neben Fußball und Turnen gab es im Verein auch Damenhandball, eine Schachgruppe, eine Schießgruppe, eine Gesangs- und Theatergruppe sowie eine sehr aktive Tischtennisabteilung.

Unter großen Schwierigkeiten mußte bis zur Währungsreform 1948 improvisiert werden.
Sportartikel, Bälle, Schuhe, Trikots u.s.w. konnten oft nur gegen Speck, Kartoffeln und Fleischkonserven eingetauscht werden.

Trotz dieser Widrigkeiten gelang es aber recht schnell, unsere aktiven Fußballmannschaften in den Punktspielbetrieb des Kreises Helmstedt einzubauen.

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Bei Auswärtsspielen stand unseren Fußballern und Schlachtenbummlern lediglich ein Lkw zur Verfügung. Die eigene Sportanlage nahm sich im Vergleich zu heute geradezu ärmlich aus. Es fehlte an allen Ecken und Enden. In Eigeninitiative wurden am alten Sportplatz neue Holztore errichtet und eine Wellblechbaracke als Umkleidekabine aufgestellt. Der Sportkamerad Richard Bicknäse stellte eine freigewordene Wohnung dem damaligen Trainer der 1. Herrenmannschaft, Jupp Klünter, zur Verfügung, so daß dieser aus Helmstedt nach Bahrdorf übersiedeln konnte. Unsere Fußballer machten gewaltige Fortschritte und wurden auf allen Plätzen ein gefürchteter Gegner. Die Spieler der damaligen Mannschaft sind der heutigen Generation noch in guter Erinnerung: Günther Decker, Paul Cserepanja, Gerhard Heimann, Walter Klinzmann, Jupp Klünter, Kurt Scholz, Andreas Staszewski, Erwin Brandt, Erich Horn, Franzl Kienert und Walter Buchholtz.

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Besonders sei hier der Sportkamerad Erwin Brandt erwähnt. Über zwei Jahrzehnte setzte er sich als aktiver Fußballer, Trainer und Übungsleiter der Jugend für den Verein ein. Noch 1972 war Erwin aktiver Fußballer der Alten Herren und dabei war er mit über 50 Jahren noch einer der Besten.

Dank der Aufgeschlossenheit unseres Gemeinderates wurde 1948 der Bau eines neuen Sportplatzes am Schützenhaus begonnen. Die dort liegende, ausgebeutete Kiesgrube wurde in vielen freiwilligen Arbeitsstunden von der gesamten männlichen Bevölkerung Bahrdorfs zugeschüttet und planiert. Nach über einjähriger Bauzeit konnte der neue Fußballplatz 1949 in Betrieb genommen werden. Dafür Wasch- und Umkleideräume kein Geld zur Verfügung stand, durften sich mit stillschweigender Duldung des Molkereiverwalters und späteren Ehrenvorsitzenden des TSV, Otto Fehse, die Fußballer in der 200 m entfernten Molkerei waschen.

 

Die Vorstandswahl 1952 erbrachte folgende Ämterverteilung:

 

1. Vorsitzender:

Karl Strote

2. Vorsitzender:

Franz Mayerhoff

Kassenwart:

Walter Giebel

Schriftführer:

Rudolf Eichholz

1953 übernahm Richard Tilg die Aufgaben des Kassenwartes und war 25 Jahre für die Kasse verantwortlich. Unser Richard kam seiner Pflicht als Kassierer stets mit größter Sorgfalt und dem Bestreben nach, die Liquidität unseres Vereins so gut wie möglich zu gestalten.

Ganz eng mit dem Namen Richard Tilg ist auch der Name von Kurt Könnecke verbunden. Kurt hat den TSV Bahrdorf nachdem 2. Weltkrieg ganz entscheidend mitgeprägt.

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Von 1953 bis 1968 war er Schriftführer und nebenbei auch noch 12 Jahre stellvertretender Vorsitzender. Von 1970 bis 1978 übernahm er dann den Vorsitz und legte nach 25-jähriger Vorstandsarbeit gemeinsam mit Richard Tilg die Geschicke des Vereins in die Hände seines Nachfolgers.

1957 wurde erstmals nach dem 2. Weltkrieg wieder Kontakt mit den Freunden aus Rottmersleben aufgenommen. Unsere 1. Herrenmannschaft weilte über Pfingsten auf einem Pokalturnier in Rottmersleben. Einige Spieler werden sich heute noch sehr gut daran erinnern. Man war begeistert vom Empfang in der "Zone" und knüpfte neue Freundschaften. Noch im gleichen Jahr konnte sich unser Verein für die Gastfreundschaft der Freunde aus Rottmersleben revanchieren und sie zu einem Sportfest nach Bahrdorf einladen.

Unter der Regie unseres Jugendleiters Erwin Brandt trat das Geräteturnen unserer Jugend wieder in den Vordergrund. Auf zahlreichen Veranstaltungen konnten sich Eltern und Freunde des Turnens an den Darbietungen unserer Jungen erfreuen. Wertvolle Unterstützung fand unser Jugendleiter in dem damaligen Volksschullehrer Lange.

In den sechziger Jahren trat ein Mann immer wieder im Vereinsleben durch seine aufopfernde und selbstlose Einsatzfreude hervor, unser Kamerad Wilhelm Galle. Seine Tätigkeit als Spartenleiter und langjähriger Kassenbote wird den älteren Mitgliedern in guter Erinnerung bleiben.

1959/60 entstand im TSV Bahrdorf wieder eine Damen- und Mädchenturnabteilung. Für die regelmäßigen Turn- und Gymnastikstunden übernahm Frau Lehr die Leitung.

 

Bedingt durch den neuen Aufwärtstrend des TSV, trat der Wunsch nach einer Turnhalle immer stärker in den Vordergrund. Mit dem Einverständnis des Schützenvereins wurde auf Beschluß des Gemeinderates der ehemalige Schützensaal zu einer Turnhalle umgebaut und am 15.01.1967 in Betrieb genommen.

In diesen Jahren fand der Verein besondere Unterstützung in der Person des damaligen Samtgemeindedirektors und Sportfreundes Willi Scherfise. Unter seiner Regie wurde 1967 die Sportplatzanlage mit einer Laufbahn und einer Sprunganlage fertiggestellt. Er war zweifellos der Motor dieser großen Vorhaben und selbst oft mit Harke und Schaufel im Einsatz.

Am 10.07.1968 wurde die Sportplatzanlage eingeweiht. Der absolute Höhepunkt dieser Veranstaltung war das Einweihungsspiel unserer Samtgemeindeauswahl gegen die Bundesligamannschaft von Eintracht Braunschweig. Eintracht erschien mit seiner Meistermannschaft von 1967. Das Spiel endete zwar mit 9:0 für Eintracht Braunschweig, wird aber den Akteuren aus unserem Verein stets in guter Erinnerung bleiben.

Neben dieser Begegnung konnten sich die 4.000 Zuschauer von dem Können der Trampolingruppe Wolfsburg, unter ihnen der Europa- und Weltmeister aus Salzgitter, überzeugen. 

1971/72 erkämpfte sich unsere 1. Herrenmannschaft erstmalig in der Vereinsgeschichte den Meistertitel in der Kreisliga und stieg damit in die Bezirksklasse auf. Durch intensive Trainingsarbeit schaffte auch unsere Damen-Handballmannschaft 1980 den Aufstieg in die Bezirksklasse. Auf diese Erfolge kann der TSV mit Recht sehr stolz sein.

1978 fand nicht nur die 80-Jahrfeier des TSV Bahrdorf statt, sondern im Vereinsvorstand auch ein Generationswechsel. 

Zum damals neuen Vorstand wurden gewählt: 

1. Vorsitzender:

Wilfried Kuhn

2. Vorsitzender:

Gerhard Finke

Kassenwart:

Wilfried Staszewski

In den folgenden 20 Jahren entwickelte sich der TSV zum größten Verein in der Gemeinde Bahrdorf. Die Mitgliederzahl erhöhte sich von 238 auf insgesamt 446 zum Stichtag 01.01.1998. 1980 wurde der ehemalige Kindergarten zum Sportheim um- und ausgebaut und 1986 erhielt unser Trainingsplatz eine Flutlichtanlage.

Letzter Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war 1993 der Neubau von 2 Tennisplätzen und die damit verbundene Gründung einer Tennisabteilung. Damit bietet der TSV Bahrdorf seinen Mitgliedern heute in 5 verschiedenen Sportarten ein breit gefächertes Angebot, sich sportlich zu betätigen. Neben Fußball gibt es im TSV noch Handball, Turnen bzw. Gymnastik, Tennis und Tischtennis.Viel hat sich in den vergangenen 100 Jahren getan. Ich denke, wir können stolz auf das sein, was unsere Vorgänger aufgebaut und uns hinterlassen haben.

Mögen sich immer tatkräftige Bahrdorfer finden, um das Ruder unseres Vereins in die Hand zu nehmen, gemäß dem alten Motto aus den Gründerjahren:

FRISCH, FROMM, FRÖHLICH, FREI.
Quelle: Festschrift 100 Jahre TSV-Bahrdorf 1998
Heute,

heißt der TSV-Bahrdorf SG-Lapautal und ist eine Spielgemeinschaft von Bahrdorf, Mackendorf, Rickensdorf und Saalsdorf.

Der geschäftführende Vorstand heute:

1.Vorsitzender  

2.Vorsitzender

  Kassenwart  

Schriftführer

Wilfried Staszewski Bodo Schultz Karl-Heinz Knochenhauer

Günter Perl

 

 
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